Mein Jakobsweg Teil III

“The camino is God‘s dream for how people should be, when they’re with each other.“

Die Tage vergehen und ich merke das meine Achilles leicht geschwollen ist und so belaste ich meine Beine anders und damit kommt die nächste Folge. Ich bekomme Knieschmerzen.

Egal wie, ich bekomme die Schmerzen nicht weg und muss eben langsamer machen. Achtsamer mit mir sein und mehr Pausen einlegen. Am Anfang viel es mir schwer, aber mit der Zeit fragt man sich selbt „Why do you push you so hard?“ also versuche ich ein Gang zurück zu legen und langsamer zu machen.

Es wird etwas besser, aber ganz weg sind die Knieschmerzen bis heute noch nicht. Dafür habe ich keine einzige Blase an den Füßen oder Muskelkater. Jeder auf dem Camino hat etwas. Man kann es sich nicht aussuchen. Aber wenn man manche Füße anschaut wie viele Blasen die Menschen haben und teilweise die Blasen in Hostels genäht werden, dann ist man doch froh, dass man das nicht bekommen hat. 😅

Ich weiß aber wirklich nicht was besser gewesen wäre.
Doch „wenn man geht, dann gehts“ – die Schmerzen werden beim Laufen teilweise vergessen, bei all den wunderschönen Dingen, um einen herum vergisst man den Schmerz oft und genießt den Weg mit allen was er einem zu bieten hat.

Jeden Tag laufe ich zwischen 20 und 25 km. Das höchste war mal 35 km und die waren wirklich hart.
Jeden Tag aufs Neue lerne ich Menschen kennen und die Gespräche sind immer wieder schön.

Die ersten Fragen sind immer gleich: Wie heißt du, von wo kommst du, wie geht es dir – also deinen Füßen – immer witzig aufs Neue.😂 Denn erst später steigt man tiefer in die Gespräche ein.
Ich schätze diese Gespräche sehr, diese Tiefe, diese Begegnungen auf einer so anderen Ebene.
Auch dies ist ein Teil, den ich auf jeden Fall mehr in meinen Alltag integrieren möchte, Begegnungen zulassen & weniger Small Talk. Es zählt nicht was du hast, sondern wer du bist.

Mit jedem weiteren Tag merke ich, wie es mir gut tut hier zu sein. Meine Gedanken werden klar und es entsteht eine Ruhe & Glückseligkeit. Ich bin dankbar hier zu sein & genieße jeden Moment in vollen Zügen.

Deswegen schlafe ich vielleicht so schlecht hier in den 2 Wochen. Meine Nächte sind wirklich kurz und ständig wache ich auf.

Manchmal schnarcht einer oder man ist es einfach nicht gewohnt ständig in anderen Betten zu schlafen. Egal wie es ist, ich nehme es gelassen und stehe dafür immer früh auf, um meinen Morgen ganz allein auf dem Weg zu genießen.            

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